Im Herzen Barmbeks fand heute die Einweihung des Theaterzentrums Wiese eG statt. Kultursenator Dr. Carsten Brosda, Michael Werner-Boelz, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord, und Jan Zunke, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH, haben heute offiziell die Flächen an den Vorstand der Wiese eG, Andreas Lübbers und Maike Schäfer, übergeben. Ziel des Projektes war der Umbau eines leerstehenden, ehemals als Eisengießerei genutzten Gebäudes am Wiesendamm in Barmbek und seine Nachnutzung als Theaterzentrum.
Auf dem 2.400 Quadratmeter großen Gelände, das von der Wiese eG genutzt wird, sind fünf große Probesäle, vier kleinere Proberäume, Büros, Umkleide- und Lagerräume sowie eine Kindertagesstätte entstanden. Außerdem Teil des Objektes: ein 308 Quadratmeter großer, säulenfreier Multifunktionssaal mit sieben Meter hohen Decken, der ideal für Veranstaltungen geeignet ist. Das Gebäudeensemble „Heidenreich & Harbeck“ stammt aus dem Jahre 1913 und ist bis heute ein prägnantes Beispiel für die Industriearchitektur in dem ehemaligen Arbeiterstadtteil Barmbek. Die Industriehalle Wiesendamm 24 wurde in ihren Grundzügen erhalten und durch Umbauten für die vorgesehene Nutzung angepasst und energetisch saniert.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Theaterzentrum am Wiesendamm bietet der Freien Szene dringend benötigten Raum für ihre künstlerische Arbeit. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Jungen SchauSpielHaus und der Theaterakademie auf dem Theatercampus Wiesendamm und zu den zahlreichen Kulturorten in Barmbek bietet die Chance auf einen kreativen Austausch, der weit in die Kulturstadt Hamburg wirken kann. Dieser großartige Ort der Kunst und Kultur ist nur möglich gewesen, weil viele unterschiedliche Akteure und Akteurinnen kreativ und konstruktiv an dem Ziel gearbeitet haben, mehr Kultur möglich zu machen.“
Der Umbau der Halle und die Ansiedlung des Theaterzentrums Wiese im Wiesendamm 24 ergänzt das bestehende kulturelle Angebot im Stadtteil und löst zugleich einen Entwicklungsschub im Barmbeker Zentrum aus. Die Erwartung des Bezirksamts an das Theaterzentrum-Projekt war, dass die Wiese sich als zentraler Produktionsort der Freien Theaterszene in Barmbek etabliert und damit zum Anlaufpunkt für die Freie Szene wird.
Michael Werner-Boelz, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord: „Der Bezirk Hamburg-Nord hat von Anfang an die Ansiedlung der Wiese in Barmbek unterstützt. Früh haben wir die Bedeutung dieses kreativen Zentrums für die Quartiersentwicklung erkannt. Über zehn Jahre dauerte es von der ersten Idee bis zur Realisierung. Ein wichtiger Meilenstein war der Beitritt des Bezirks in die Genossenschaft der Wiese durch den Erwerb von zehn Genossenschaftsanteilen. Für den politischen Raum war dies ein klares Bekenntnis. Die weitere Entwicklung am Wiesendamm gibt dem Bezirk Recht: Mit dem Jungen SchauSpielHaus sowie der Theaterakademie entsteht am Wiesendamm ein kultureller Hotspot, der seinesgleichen sucht. Und 2025 wird das Bezirksamt in unmittelbare Nachbarschaft dieser Kultureinrichtungen ziehen. Die Nähe und der Austausch wird uns alle befruchten.“
Das Theaterzentrum bietet freien Theaterschaffenden, Einrichtungen und Gruppen im Bereich der Darstellenden Kunst kostengünstige und professionell ausgestattete Kurs-, Probe- und Produktionsräume. Von Kindertheater bis modernen Tanz und Theater mit und für Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit Behinderungen, soll das Haus unterschiedlichen Sparten und Gruppen offenstehen. Die Räume werden Genossenschaftsmitgliedern und externen Interessenten dauerhaft oder projektbezogen zur Verfügung gestellt. Diese Zusammenführung von künstlerischer Produktion, Ausbildung und Information unter einem Dach zeichnet das Projekt aus. Auch Anwohnerinnen und Anwohnern aus der Nachbarschaft bietet sich die Möglichkeit, Räume im Theaterzentrum für vielfältige Kurse und Veranstaltungen zu nutzen.
Zur Realisierung des Projektes wurde eine kooperative Projektstruktur gebildet, in der unterschiedliche städtische und private Akteure die Wiese gemeinsam realisierten und hierfür in ihren jeweiligen Rollen zusammenarbeiteten. Finanziert wurde das rund fünf Millionen Euro teure Projekt durch die Hamburgische Bürgerschaft, die Behörde für Kultur und Medien, das Bezirksamt Hamburg-Nord, die Wiese eG, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sowie die Sprinkenhof GmbH.