Spannende Filmkost zum Frühlingsstart: Insgesamt 22 Projekte hat das Director’s Cut-Gremium der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein in seiner neuesten Sitzung mit mehr als 1,6 Millionen Euro unterstützt. Unter den geförderten Projekten sind ein Episodenfilm um eine Bombenentschärfung im Hamburger Schanzenviertel sowie das Spielfilmdebüt von Charly Hübner nach einem Roman von Tomte-Frontmann Thees Uhlmann.
Bombenfund in der Hamburger Schanze: Regisseurin und Autorin Kerstin Polte wird für ihren Episodenfilm Blindgänger (450.000 Euro, Tamtam Film, Hamburg) rund vier Wochen in der Hansestadt drehen. Zu dem Ensemble der Schanzenbewohner*innen, die sich im Zuge der Evakuierung mit ihren eigenen explosiven Lebenssituationen konfrontiert sehen, gehören Anne Ratte-Polle, Corinna Harfouch und Karl Markovics. Das Drehbuch schrieb Kerstin Polte gemeinsam mit Lion H. Lau.
In Das Lehrerzimmer (390.000 Euro, if…Productions Film, München) nimmt Regisseur und Hamburg Media School-Absolvent İlker Çatak die Zuschauer*innen mit in eine Schule, an der immer wieder gestohlen wird. Geplant sind für Sommer 2021 insgesamt 33 Drehtage in Hamburg. Produzent Ingo Fliess und İlker Çatak haben zuletzt bei „Es gilt das gesprochene Wort“ zusammengearbeitet, der beim Deutschen Filmpreis 2020 als bester Film mit dem Bronze-Award ausgezeichnet wurde. Das Drehbuch stammt von Johannes Duncker und İlker Çatak.
Ein Roadtrip der etwas anderen Art erwartet uns mit der finnisch-deutschen Koproduktion Grump – Auf der Suche nach dem Escort (150.000 Euro, Aspekt Telefilm, Hamburg) von Regisseur Mika Kaurismäki, der zuletzt mit seinem Film “Master Cheng in Pohjanjoki“ auf der großen Leinwand zu sehen war. In seiner neuen Tragikomödie folgt er dem 72-jährigen notorisch schlecht gelaunten Finnen Grump auf der Suche nach einem 72’er Ford Escort nach Deutschland. Das auf einer finnischen Romanvorlage basierende Drehbuch schrieben Daniela Hakulinen und Tuomas Kyrö. Geplant sind 11 Drehtage in der Region für Mai 2021.
Eine weitere Romanverfilmung kommt von Charly Hübner, der mit Sophia, der Tod und ich (100.000 Euro, DCM Pictures, Berlin) sein Spielfilmdebüt als Regisseur feiert. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Romanbestseller von Tomte-Sänger Thees Uhlmann. Worum geht’s? Gerade als Reiner vom Tod heimgesucht wird, steht seine Ex Sophia wütend vor seiner Tür. Der Tod lässt von ihm ab. Bekommt Reiner jetzt eine zweite Chance? Ein abenteuerliches Roadmovie beginnt. Autorin Lena May Graf schrieb mit Thees Uhlmann gemeinsam das Drehbuch. Ebenfalls Produktionsförderung bekommt Regisseur Leiv Igor Devold für die queere Liebesgeschichte Norwegian Dream (85.000 Euro, Riva Filmproduktion, Hamburg) die im Milieu polnischer Gastarbeiter auf einer norwegischen Insel spielt. Um eine riesige Stahlfabrik, die Tag und Nacht giftige Dämpfe ausstößt, geht es in dem Dokumentarfilm The Sky above Zenica (40.000 Euro. Junafilm, Hamburg) von Nanna Frank Møller und Zlatko Pranjic. Mit dem Immobilienboom in den Metropolen der Welt beschäftigen sich Leslie Franke und Herdolor Lorenz in Sold City (20.000 Euro, Kern Filmproduktion, Hamburg).
Im Bereich Projektentwicklung gibt es dreimal Förderung: Die romantische Komödie Kabul Jan (30.000 Euro, Adomeit Film, Lübeck) von Regisseurin, Drehbuchautorin und Cannes-Preisträgerin Shahrbanoo Sadat ist eine Liebeserklärung an die afghanische Hauptstadt und handelt von einer jungen Kamerafrau, die sich Hals über Kopf in einen verheirateten Fernsehreporter verliebt. Es sind mehrere Drehtage in der Region geplant. Weitere 30.000 Euro gehen an Der Optimismus (fünferfilm, Hamburg) von HFBK-Absolvent Steffen Goldkamp, der mit dem Krimi-Drama um einen jugendlichen Ex-Knacki sein Spielfilmdebüt abliefert. Regisseur Benjamin Teske präsentiert mit Schatten (18.000 Euro, Wüste Film, Hamburg) eine ungewöhnliche Vampirgeschichte auf einer Krankenstation.
Sieben Drehbücher werden mit insgesamt 155.000 Euro unterstützt: Die Tragikomödie Fettes Leben (25.000 Euro, Riva Filmproduktion, Hamburg) von HMS-Absolvent Matthias Koßmehl und Oliver Kracht handelt von einer Busfahrerin, die Politiker und Industrielle mit brisantem Videomaterial erpresst. Ebenfalls 25.000 Euro gibt es für das WG-Generationsporträt Zuckerspeicher (Silva Film, Lübeck) von Hannah Martin und Melanie Waelde, die Romanverfilmung Power (bombero international, Hamburg) von Uisenma Borchu sowie das Drama Narges (Cosmopol Film, Hamburg) von Alexander Bechdel. Mit jeweils 20.000 Euro werden die Drehbücher I was home when I got there (PakFilm, Hamburg) von Mahnaz Mohammadi sowie Obhut von der Hamburgerin Zeynep Yürekli gefördert. 15.000 Euro gehen zudem an das Coming of Age-Drama Cat Black – Die Katze Schwarz der Hamburger Autorin Evrim Kaya.
Förderung im Bereich Fertigstellung gibt es für den Berlinale-Film District Terminal (35.000 Euro PakFilm, Hamburg) von Bardia Yadegari und Ehsan Mirhosseini sowie Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash (35.000 Euro, bombero international, Hamburg) des indonesischen Filmemachers Edwin. Zudem werden drei Filme mit insgesamt 90.000 Euro im Verleih gefördert.
Eine vollständige Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.